Phobien, Panikstörung und Angststörungen
Was sind Phobien und Angststörungen?
Welche Symptome treten auf?
Wie häufig sind Angststörungen?
Welche Ursachen werden vermutet?
Wie wird die Diagnose gestellt?
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Wie ist der Verlauf der Erkrankung?
Wo finden Betroffene Hilfe im Internet?
Folgende Unterteilung wird nach einer Klassifikation der WHO getroffen:
1. Spezifische Phobien können nach bestimmten Objekten oder Situationen unterschieden werden:
Tierphobien: z.B. Angst vor Spinnen, Insekten,
Mäusen.
Situative Phobien: Flugangst, Höhenangst, Tunnels, Aufzüge etc.
Natur-Phobien: z.B. Donner, Wasser.
Anblick von Blut, Spritzen, Verletzungen.
2. Agoraphobie: Furcht vor oder Vermeidung von Menschenmengen, öffentlichen Plätzen, Reisen allein oder Reisen weg von Zuhause.
3. Soziale Phobie: Furcht vor oder Vermeidung von sozialen Situationen, bei denen die Gefahr besteht, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen, Furcht, sich peinlich oder beschämend zu verhalten.
4. Panikstörungen: Spontan auftretende Angstattacken, die nicht auf ein spezifisches Objekt oder eine spezifische Situation bezogen sind. Sie beginnen abrupt, erreichen innerhalb weniger Minuten einen Höhepunkt und dauern mindestens einige Minuten an.
5. Generalisierte Angststörung: Eine diffuse Angst mit Anspannung, Besorgnis und Befürchtungen über alltägliche Ereignisse und Probleme über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten, begleitet von weiteren psychischen und körperlichen Symptomen.
6. Angst und depressive Störung, gemischt: Angst und Depression sind gleichzeitig vorhanden, eher leicht ausgeprägt ohne Überwiegen des einen oder anderen.
Spezifische Phobien und Agoraphobie:
Es besteht eine deutliche emotionale Belastung durch die Angstsymptome.
Die angstauslösenden Objekte bzw. Situationen werden vermieden.
Gleichzeitig besteht die Einsicht, dass die Ängste übertrieben oder
unvernünftig sind. Beim Anblick des angstauslösenden Objekts bzw. der
Situationen kommt es zu den oben beschriebenen Symptomen.
Soziale Phobie:
Die Angstsymptome sind die gleichen wie bereits beschrieben. Dazu
eventuell Erröten, Angst, zu erbrechen, Stuhl- und Harndrang oder die
Angst davor.
Panikstörungen:
Panikattacken gehen besonders häufig mit Herzklopfen, Herzrasen oder
unregelmäßigem Herzschlag einher. Die Betroffenen haben Todesangst vor
einem Herzstillstand oder Herzinfarkt. Atemnot, Erstickungsgefühl,
Engegefühl in Hals und Brust, Zittern und Schwitzen sind deutlich
ausgeprägt. Dazu kommen die übrigen beschriebenen Symptome.
Generalisierte Angststörung:
Zu den körperlichen Symptomen kommen Symptome von Anspannung wie
Muskelverspannungen, Ruhelosigkeit und Unfähigkeit, sich zu entspannen,
Nervosität. Schluckbeschwerden, Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit,
Einschlafstörungen wegen Besorgnis und Angst. Die Betroffenen können
oft nicht angeben, wovor sie Angst haben, sie werden von der Furcht
gequält, dass sie oder ihre Angehörigen erkranken oder Unfälle erleiden
könnten.
Angst und depressive Störung, gemischt:
Zu den Symptomen der Angst kommen die der Depression.
Die Betroffenen brauchen stützende Gespräche und Zuwendung. Sie müssen wissen, daß sie nicht an einer körperlichen Erkrankung leiden. Das Zustandekommen der körperlichen Symptome muß Ihnen erklärt werden.
Bei allen Formen der Angsterkrankungen sind psychotherapeutische Verfahren wirksam, vor allem eine Verhaltenstherapie ist erfolgversprechend. Bei schweren Störungen werden zusätzlich bestimmte Medikamente, sogenannte Antidepressiva, eingesetzt. In akuten Fällen mit stärksten Ängste können vorübergehend stark wirksame, angstlösende Medikamente, sogenannte Tranquilizer (Benzodiazepine, z.B. Diazepam), gegeben werden. Wegen der Gefahr der Entwicklung einer körperlichen Abhängigkeit jedoch nur im Notfall bzw. über kurze Zeit.
Bei spezifischen Phobien sind verhaltenstherapeutische Reizkonfrontationsverfahren sehr wirksam. Medikamente sind meist nicht notwendig.
Bei Panikstörungen und der Agoraphobie werden ebenfalls verhaltenstherapeutische Verfahren (Exposition, kognitive Therapie) angewendet. Hier ist die Kombination mit Antidepressiva am wirksamsten.
Soziale Phobie: In leichten Fällen reicht eine Verhaltenstherapie aus, in schweren Fällen ist die zusätzlich Gabe von Antidepressiva über mehrere Monate notwendig.
Generalisierte Angststörung: Auch hier ist eine verhaltenstherapeutische Psychotherapie notwendig, Medikamente sollten zusätzlich eingesetzt werden, wenn der Erfolg der Psychotherapie allein zu gering ist.
http://www.angst-und-depri.info
Private Seite mit sehr ausführlicher Darstellung der Themen Angst,
Phobie, Depression.