Was ist Psychotherapie?
Wie wirkt Psychotherapie?
Was ist Verhaltenstherapie?
Was ist psychoanalytische Psychotherapie?
Was ist katathym-imaginative Psychotherapie?
Was ist Gesprächspsychotherapie nach Rogers?
Was sind Körpertherapien?
Was ist Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson?
Was ist Hypnose?
Was ist Autogenes Training?
Was ist Gruppentherapie?
Was ist Paar- und Familientherapie?
Was ist Systemische Therapie?
Die beiden bedeutsamsten Verfahren sind erstens die auf Sigmund Freuds Theorien beruhenden psychoanalytischen oder tiefenpsychologischen sowie zweitens die aus der Verhaltenspsychologie abgeleiteten lerntheoretischen bzw. verhaltenstherapeutischen Verfahren.
Behandelt werden in erster Linie die beobachtbaren Symptome des an einer seelischen Störung leidenden Kranken Die Verhaltenstherapie setzt also am gegenwärtigen Problem an und sucht im Gegensatz zur psychoanalytischen Therapie nicht nach tiefer liegenden Ursachen, z.B. nach aus Kindheitserfahrungen resultierenden Konflikten.
Nach einer individuellen Problem- und Verhaltensanalyse wird das Behandlungsziel festgelegt. Zum Beispiel wird bei einer Katzenphobie die Überwindung der Angst vor Katzen das Ziel der Verhaltenstherapie sein. Die anschließende Therapie verlangt eine aktive Mitarbeit des Betroffenen. Diesem wird zunächst ein Erklärungsmodell für seine Störung vermittelt. Die einzelnen Behandlungsschritte werden erläutert. Danach folgen auf das jeweilige Krankheitsbild zugeschnittene Maßnahmen. Neu erworbene Verhaltensstrategien müssen im Alltag erprobt werden. Oft müssen die Patienten Protokolle schreiben, darin ihre Beschwerden im Wochenverlauf dokumentieren.
Reizkonfrontationsverfahren wie die systematische Desensibilisierung und die Konfrontation oder Exposition sind typische verhaltenstherapeutische Techniken. Der Patient wird mit angstauslösenden Reizen konfrontiert und macht die Erfahrung, dass er sich diesen ohne die befürchteten katastrophale Folgen aussetzen kann.
In fünf bis zwanzig Therapiestunden oder auch in intensiven Therapien von zwei Wochen Dauer werden die Patienten nach einer Vorbereitungsphase dem angstauslösenden Reiz ausgesetzt, entweder schrittweise mit einem schwachen Reiz beginnend (systematische Desensibilisierung) oder sofort mit dem stärksten Reiz beginnend (Konfrontation oder Exposition). So würde bei einer Spinnenphobie entweder eine hierarchische Aufstellung angstauslösender Situationen gemacht werden, anschließend mit den weniger ängstigenden Situationen begonnen werden (z.B. Bild einer Spinne), bis schließlich zuletzt eine Spinne auf die Hand des Patienten gesetzt wird. Oder der Patient würde sofort mit dem größten angstauslösenden Reiz, der lebenden Spinne auf der Hand, konfrontiert.
Ursprung dieser Therapieverfahren ist die Psychoanalyse, bei der der Patient auf einer Couch liegt und der Therapeut am Kopfende auf einem Sessel sitzt, so dass er vom Patienten nicht gesehen werden kann. Im Gespräch soll die unbewusste Bedeutung seelischer Vorgänge entschlüsselt werden. Dabei soll der Patient Gedanken und Empfindungen spontan mitteilen (Methode der freien Assoziation). Der Therapeut gibt keine Ratschläge, sondern er interpretiert die Inhalte (Deutung), wobei er auch lebensgeschichtliche und aktuelle Konflikte sowie während der Therapie gegenüber dem Therapeuten entstehende Gefühle sowie seine eigenen Empfindungen gegenüber dem Patienten berücksichtigt (Übertragung und Gegenübertragung).
Grundlage dieser Technik ist die Vorstellung, dass der Patient seine Beziehungsmuster auf den Therapeuten "überträgt" und im Therapeuten die entsprechenden Gefühle erzeugt. Das Beachten dieser "Übertragung" und "Gegenübertragung" kann dem Therapeuten ermöglichen, dem Patienten unbewusste Konflikte bewusst zu machen, die dann bearbeitet und gelöst werden können.
Die Leidenszustände werden also als Ergebnis unbewusster Konflikte und der Folgen schädigender und nicht bewältigter Kindheitserfahrungen angesehen.
Die klassische Psychoanalyse hat eine Dauer von zwei bis über fünf Jahren mit oft zwei bis vier Sitzungen pro Woche. Daraus wird ersichtlich, dass nur wenige Patienten, die einer Psychotherapie bedürfen, für eine klassische Psychoanalyse in Frage kommen. Außerdem gibt es keinen wissenschaftlichen Wirksamkeitsnachweis. Daher ist ihre praktische Bedeutung gering.
Statt dessen wurden psychoanalytisch orientierte (tiefenpsychologische) Psychotherapien entwickelt. Diese dauern in der Regel nicht länger als ein Jahr mit insgesamt 20 bis 80 Sitzungen oder werden als Kurztherapien mit bis zu maximal 25 Sitzungen von je einer Stunde Dauer durchgeführt. Der Patient sitzt dem Arzt gegenüber. Abgrenzbare und aktuelle Konflikte sollen identifiziert und bearbeitet werden.
Tiefenpsychologische Psychotherapien werden bei vielen seelischen Störungen angewendet, am besten scheinen Menschen mit persönlichkeitsbedingten Leiden oder umschriebenen Konflikten in akuten Lebenskrisen zu profitieren. Ziel der Behandlung ist es, eine reifere Verarbeitung und einen besseren Umgang mit unbewussten Konflikten in aktuellen Lebensumständen, insbesondere in den Beziehungen zu den Mitmenschen, zu erreichen.
Das katathyme Bilderleben wird den tiefenpsychologischen Verfahren zugerechnet. In der Regel werden Kurzzeittherapien von maximal fünfzig Sitzungen durchgeführt.
Im Internet:
Konzentrative Bewegungstherapie: http://www.dakbt.de
Feldenkrais: http://www.feldenkrais.de
Eutonie: http://www.eutonie.de
Hypnose ist ein suggestives Verfahren, in dem ein schlafähnlicher Zustand erreicht wird. Das Bewußtsein ist dabei eingeengt, die Willensbildung ist herabgesetzt. In der Hypnotherapie können kurze, positiv formulierte Formeln bestimmte Beschwerden lindern oder Verhaltensänderungen bewirken. Zum Beispiel können Kopfschmerzen mit Formeln wie "mein Kopf ist ganz frei" behandelt werden. Hypnose zur Schmerztherapie ist gut wirksam und wird übrigens zunehmend auch von Zahnärzten anstatt einer Betäubungsspritze eingesetzt. Hypnose kann auch bei Schlafstörungen, Angststörungen, Suchtkrankheiten, seelisch bedingten Körperstörungen und anderen seelischen Störungen therapeutisch genutzt werden.
Chronische Schmerzen, muskuläre Verspannungen, Erschöpfung und andere Leiden, wie leichte Angststörungen, Schlafstörungen, Suchtkrankheiten, seelisch bedingte Körperstörungen, werden durch Autogenes Training günstig beeinflußt.
Ziel der Familientherapie ist es, problematische Verhaltensweisen und Erlebnisse im Zusammenhang mit den sozialen, familiären Beziehungen zu verstehen und zu verändern. Neben analytischen und lernorientierten, verhaltenstherapeutischen Verfahren hat sich die sogenannte systemische Therapie etabliert.